
Die Rolligkeit (auch „Raunze“ oder „Brunst“ genannt) ist ein natürlicher Teil des Fortpflanzungszyklus bei unkastrierten weiblichen Katzen. Viele Halter erleben diese Zeit als anstrengend – vor allem, wenn sie nicht genau wissen, was mit ihrer Katze passiert. In diesem Artikel erklären wir verständlich, was Rolligkeit ist, wann und warum sie auftritt, wie man seiner Katze helfen kann – und räumen mit gängigen Mythen auf.
Was ist Rolligkeit?
Rolligkeit bedeutet, dass die Katze paarungsbereit ist. Ihr Körper produziert Fortpflanzungshormone, was sich deutlich im Verhalten zeigt. Eine Rolligkeit dauert meist 5 bis 10 Tage. Wenn keine Befruchtung stattfindet, kann sie sich alle 2–3 Wochen wiederholen.
Wann und warum wird eine Katze rollig?
Katzen werden geschlechtsreif zwischen dem 5. und 10. Lebensmonat – je nach Rasse, Körpergewicht und Jahreszeit.
Der Hauptauslöser für Rolligkeit ist Licht. Je länger und heller die Tage, desto mehr Hormone werden ausgeschüttet. Tageslicht regt das Gehirn der Katze an, was wiederum den Hormonzyklus aktiviert.
Daher treten Rolligkeiten vor allem vom Frühling bis Herbst auf. Wohnungskatzen sind oft auch im Winter rollig – wegen künstlichem Licht, das den natürlichen Rhythmus stört.
Typische Anzeichen der Rolligkeit:
Lautes, klagendes Miauen (oft nachts)
Reiben am Boden, Möbeln oder Menschen
Aufgerolltes Liegen, Rücken wölben
Po in die Höhe strecken, mit Hinterbeinen treten
Unruhe, Anhänglichkeit oder Reizbarkeit
Weniger Appetit
Wichtig: Anders als bei Hündinnen bluten Katzen während der Rolligkeit nicht. Blutungen sind kein normales Zeichen und sollten vom Tierarzt abgeklärt werden.
Was hilft der Katze in der Rolligkeit?
Rolligkeit ist für viele Katzen mit Stress, Unruhe und innerer Spannung verbunden. Man kann ihr auf sanfte Weise helfen:
Dunkelheit: Räume abdunkeln hilft, die Lichtaufnahme und damit den Hormonspiegel zu senken.
Keine übermäßige Berührung: Besonders an Rücken oder Schwanzansatz – das kann die Symptome verstärken.
Wärme: Wärmflasche oder beheizbare Unterlagen können beruhigend wirken.
Ablenkung: Beschäftigung, Spiel und neue Reize helfen beim Stressabbau.
Pheromone & pflanzliche Mittel: Feliway oder beruhigende Tropfen (nach Absprache mit dem Tierarzt).
Ruhe & Geduld: Sanfte Zuwendung ohne Reizüberflutung.
Langfristige Lösung: Kastration. Sie beugt wiederkehrender Rolligkeit, Dauerrolligkeit, Gebärmutterentzündung und Tumoren vor – und sorgt für mehr Lebensqualität.
Mythen rund um die Rolligkeit – aufgedeckt:
„Eine Katze sollte einmal Junge bekommen haben.“
Falsch. Es gibt keinen medizinischen Nutzen, einmal Nachwuchs zu haben. Frühzeitige Kastration ist gesünder.
„Rolligkeit geht schon vorbei – das ist normal.“
Nicht immer. Häufige oder unbehandelte Rolligkeit kann zu Dauerrolligkeit oder psychischem Stress führen.
„Man kann Rolligkeit einfach mit Hormontabletten unterdrücken.“
Nur in Ausnahmefällen. Hormonpräparate bergen Risiken (z. B. Tumore, Gebärmutterentzündung) und sollten nicht langfristig gegeben werden.
Fazit
Rolligkeit ist ein natürlicher, aber oft belastender Zustand. Besonders Licht – sowohl Tages- als auch künstliches Licht – spielt eine entscheidende Rolle. Wer nicht züchten möchte, sollte seine Katze frühzei
tig kastrieren lassen – das ist der beste Schutz für Gesundheit und Wohlbefinden.Klicke hier, um einen Text zu schreiben.
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